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Markt-Update Wydler Asset Management 15.03.22
Wie stellt sich die Situation aktuell dar?
Während sich der Ukraine-Krieg mit unvermittelter Härte weiter fortsetzt, zeigen die Wirtschaftssanktionen der europäischen Staaten und der USA gegenüber Russland klare Effekte. In den russischen Supermärkten leeren sich die Regale, mehr und mehr Firmen kehren dem russischen Markt den Rücken, darunter prominente Namen wie Volkswagen, Jaguar Land Rover, Daimler Truck, McDonald`s, Starbucks, Coca-Cola, Heineken, Visa, Mastercard, American Express, KPMG, PwC, Ikea, OBI, Adidas, Louis Vuitton, Hugo Boss, DHL, Lufthansa, Apple, Google, Samsung, Amazon…. Der Ausschluss russischer Finanzinstitute vom internationalen Bankennetzwerk SWIFT, das Verbot von Transaktionen mit der russischen Zentralbank und das Einfrieren aller Vermögenswerte der Notenbank innerhalb der EU schneiden Russland zu einem großen Teil vom internationalen Geldmarkt ab. Als Konsequenz wertete der Rubel weltweit extrem ab und führt zu einer erheblich geringeren Kaufkraft der russischen Bevölkerung und des russischen Staates. In letzter Konsequenz können die eingeleiteten Schritte auch zu einer Staatspleite führen. Der IWF (Internationale Währungsfonds) sieht dies in einem Statement vom 13. März 22 als „nicht mehr unwahrscheinlich“ an, da Russland zwar grundsätzlich das Geld besitzt, um seine Schulden zu bedienen, den Zugriff darauf aber verloren hat.Welche Auswirkungen hat die Situation auf die Kapitalmärkte?
Nach dem freundlichen Start in das neue Jahr mussten die europäischen Aktienmärkte von den Höchststanden Anfang Januar im Schnitt einen Verlust von etwa 20% hinnehmen. Wir hatten in unserem Aktienfonds bereits im Sommer letzten Jahres nach den enormen Anstiegen seit der Corona-Lows im März 2020 eine insgesamt deutlich defensivere Haltung eingenommen. In Kombination mit den getätigten Absicherungsstrategien führte dies zu einem im Vergleich mit den Märkten überschaubaren Rückgang von zwischenzeitlich 9,5%. Wie in der Vergangenheit werden wir auch weiterhin sehr aktiv bleiben, um unsere Kunden vor zu starken Verlusten zu schützen. Unser Rentenfonds verlor aufgrund der teilweise extremen Verwerfungen an den Anleihemärkten in der Spitze bis zu etwa 12%. Dennoch bereitet uns dies nur bedingt Sorge, ist die Situation doch im Wesentlichen den vollkommen auseinander laufenden Spreads geschuldet. Selten zuvor war die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen so breit wie aktuell, letztmalig waren solche Datenpunkte auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 zu beobachten. Aber nicht nur die Spreads selbst, auch die Handelbarkeit vieler Papiere kann als extrem bezeichnet werden. Viele Geldkurse sind lediglich Indikationen, ein wirklicher Handel ist aber kaum möglich. Aufgrund dieser Ausnahmesituation haben wir uns in Abstimmung mit unserer Fondsleitung/KVG, der LLB Swiss, dazu entschieden, die jährliche Ausschüttung des Fonds auf den 26. April zu verschieben, um unsere Anleger nicht in die aktuellen Verwerfungen mit einzubeziehen. Die Ausschüttung selbst wird sich von der Größenordnung her auf dem Niveau der letzten Jahre bewegen. Neben dem Ukraine-Krieg spielt auch das Thema Zinsen eine wichtige Rolle, am morgigen Mittwoch tagt die FED, um über eine weitere Zinserhöhung zu entscheiden. Das Augenmerk liegt hierbei auf der Höhe eines möglichen Zinsschrittes. Keine Erhöhung würden die Märkte wohl in Richtung Stagnation oder sogar Rezession interpretieren, ein Zinsschritt von 0,5%-Punkten oder mehr könnte eine wirtschaftliche Erholung post Corona gefährden. Idealerweise beschließt die FED eine Erhöhung um 0,25%-Punkte, was auch unsere Erwartung ist. Wir haben in den letzten Wochen die modified duration nochmals gesenkt, liegen aktuell bei etwa 3,7 Jahren und sehen uns von daher für einen Zinsanstieg gut positioniert.Zusammenfassung
Wir erwarten auch für die nächsten Wochen sehr schwankungsanfällige Kapitalmärkte. Eine mögliche russische Staatspleite hätte für die Märkte sicherlich negative Folgen, aber es sollte nicht übersehen werden, dass die Gelder für den Schuldendienst grundsätzlich vorhanden – wenngleich im Moment blockiert – sind. Auf der anderen Seite würde ein Waffenstillstand beider Kriegsparteien eine sofortige Aufwärtsbewegung auslösen. Die Möglichkeit eines solchen Szenarios besteht durchaus, sind doch beide Seiten bereits ein Stück von ihren Maximalpositionen abgerückt. Je länger die militärische Auseinandersetzung dauert, je mehr Tote es gibt und je drastischer die Auswirkungen des westlichen Sanktionen greifen, umso mehr steigt der Druck auf alle Beteiligten, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Die Unsicherheiten für den weiteren Verlauf der Märkte sind und bleiben groß. In Summe sehen wir uns weiter adäquat positioniert, denn in Zeiten wie diesen ist Substanz im Portfolio ein entscheidendes Kriterium. Wir werden Chancen und Risiken sorgsam gegeneinander abwägen, denn gerade jetzt ist es wichtig, zu investieren und nicht zu spekulieren. Durch unsere langjährige Erfahrung – auch und gerade durch Krisenzeiten hindurch – können Sie auch weiter auf uns bauen! Bei Fragen kommen Sie bitte gerne auf uns zu, wir stehen Ihnen jederzeit telefonisch, per E-Mail oder im Rahmen einer Videokonferenz zur Verfügung! Ihr Wydler Asset Management TeamBuchen Sie jetzt direkt ein Erstgespräch
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