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Untergang der Kryptowährungen Teil 2
Da wir im aktuellen Umfeld permanent Anfragen von vielen Seiten zum Thema Kryptowährungen bekommen, möchten wir an dieser Stelle einen kurzen Nachtrag zu unserem Artikel „Untergang der Kryptowährungen“ aus dem Januar 2021 liefern. Wir hatten damals aufgrund lückenhafter Regulierung, fehlender Sicherheitsnetze und vor allem fehlendem intrinsischen Wert vor weiteren Pleiten gewarnt.
Was hat sich seitdem getan?
Die Marketingstrategen von Kryptowährungen, Handelsplattformen, Fonds etc. haben unglaubliche Feuerwerke abgebrannt. Versprochen wurden „Verdoppelungen der Anlage innerhalb eines Jahres“, „0,5% Rendite pro Tag“, Eröffnung von „Ertragskonten“, was alleine vom Begriff her ja schon fantastische Aussichten suggeriert. Von den großspurigen Ankündigungen wurde nichts in die Realität umgesetzt – gar nichts. Viel schlimmer aber: Es wurden nicht nur keine Renditen geliefert, in zahlreichen Fällen folgte die Pleite und damit der Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Nicht selten löste sich die über ein komplettes Arbeitsleben angesparte Altersvorsorge in Luft auf.
Beispiele gefällig? Celsius, Compute North, Envion, Terra, Vauld, Voyager Digital, Three Arrows Capital, Nuri…mit El Salvador wurde gar ein ganzes Land in den Abgrund gerissen. Dessen Präsident Bukele führte den Bitcoin als Landeswährung ein, aber auf die propagandistischen Parolen folgte schnell reale Ernüchterung.
Die Reihe lässt sich bei Bedarf problemlos weiter fortsetzen und findet kein Ende. Aktuell steht FTX im Feuer, auch hier droht unvorsichtigen Anlegern der Verlust des investierten Kapitals. Durch Über-Kreuz-Beteiligungen besteht zudem die Gefahr, dass die Pleite eines Unternehmens infolge mehrere andere mit in den Abwärtsstrudel zieht.
Auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kommen Kryptowährungen immer mehr unter Beschuss. In einem Artikel des manager magazin vom 02.10.22 ist u.a. zu lesen: „Die globalen Bitcoin-Klimaschäden von 2016 bis 2021 werden laut Studie auf insgesamt zwölf Milliarden US-Dollar geschätzt. Schließlich verglich das Team die Klimaschäden durch Bitcoins mit denen anderer Produkte. Die Schäden durch die Kryptowährung betrugen von 2016 bis 2021 laut Studie durchschnittlich 35 Prozent des Marktwerts.“ Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass für die Schürfung neuer Coins die Rechenleistungen immer noch komplexer werden und somit massiver Energiebedarf besteht.
Generell lässt sich sagen, dass Kryptowährungen schwer angeschlagen sind, selbst der Bitcoin als der Vertreter dieses Segments schlechthin leidet unter massiven Verlusten:
Quelle: terminal.stock3.com
Erschwerend hinzu kommen regelmässige Berichte von dubiosen und zwielichtigen Marktteilnehmern, die den Kryptomarkt für sich als Lösung für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und sonstige strafbare Handlungen entdeckt haben. Dem Missbrauch ist nach wie vor Tür und Tor geöffnet, was vielen Staaten (auch unter dem Aspekt einer nicht kontrollierbaren Parallelwährung) ein Dorn im Auge ist. Die Liste der Länder, in denen bspw. der Bitcoin verboten ist, wird länger und prominent von China angeführt.
Was bedeutet das für Sie als Anleger?
Wenn Sie eine Aktie kaufen, investieren Sie ein Unternehmen. Dieses verfügt vielleicht über Immobilien, einen Fuhrpark, funktionierende Produktionslinien, eine gut gefüllte Lagerhalle und idealerweise über ein gut gefülltes Auftragsbuch. Erzielt das Unternehmen wirtschaftliche Erfolge im Sinne von Gewinnen, profitieren Sie von steigenden Aktienkursen ebenso wie an der jährlichen Dividende.
Wenn Sie Kryptowährungen kaufen, kaufen Sie heiße Luft. Es gibt keinen inneren Wert, auf den Sie setzen können. Wir sprechen hier auch nicht von Investition, sondern von hochriskanter Spekulation, die zum Totalverlust Ihrer Ersparnisse führen kann.
Wir verstehen jeden einzelnen Anleger, der dem Reiz einer solchen Spekulation erliegt. Gerade in einem Jahr wie diesem, wo Aktien- und Anleihemärkte teils massiv unter Druck stehen, ist es vollkommen menschlich, sich in einer Anlageform „auszuprobieren“, wo es scheinbar so viele Gewinner gibt.
Immer dann, wenn hohe Gewinne locken, ist ganz entscheidend, dass Sie ruhig bleiben. Lassen Sie sich nicht anstecken von hochgepushten Hypes. Lassen Sie sich nicht blenden von surrealen Renditeversprechungen. Kryptowährungen sind reine Spekulation. Wenn Sie hier Geld in die Hand nehmen wollen, dann fragen Sie sich vor der Anlage, wie es Ihnen ergeht, sollte das Kapital weg sein – psychisch wie finanziell.
Was bedeutet es für uns als Vermögensverwalter?
Natürlich verfolgen wir das Thema genau. Denn letztlich ist es Ihr Auftrag an uns, für Ihr Vermögen solide Anlagevarianten zu finden und entsprechend umzusetzen. Wir haben uns bislang gegen wie auch immer gelagerte Aktivitäten in Kryptowährungen entschieden und sehen uns durch die Entwicklungen nicht nur in diesem Jahr in unserer Linie bestätigt. Zu intransparent ist die Regulierung des Marktes, zu kritisch sehen wir viele Anbieter, zu undurchschaubar die Vernetzungen einzelner Spieler am Markt – in Summe sind die Risiken, die wir für Sie als Kunde nehmen müssten, schlichtweg zu hoch und für uns nicht akzeptabel.
Wir können uns durchaus vorstellen, dass es mittelfristig Raum für digitale Währungen geben wird. Um das Marktsegment für uns aber attraktiv im Sinne einer seriösen Geldanlage zu machen, benötigt es mehr als nur eine Bereinigung, die durch die aktuellen Verwerfungen zwangsweise stattfindet. Auch wenn eine gewisse Unabhängigkeit von staatlicher Aufsicht und ein weltweit zu jeder Zeit nutzbares Zahlungsmittel Berechtigung in einer volldigitalisierten Welt genießt, so zeigen die jüngsten Vorkommnisse doch glasklar, dass es ohne irgendeine Regulierung nicht gehen wird.
Wir bleiben für Sie am Ball und halten Sie weiter auf dem Laufenden.
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